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Die letzte Welt (Cristoph Ransmayr, Textstellen Flut )
“... Was noch Hände und Krallen hatte, um sich anzuklammern, kämpfte zuletzt schwimmend um morsche, vollgesogenen Trümmer. Um jeden Treibholzbalken brodelte das Wasser von Armen, Händen und Pfoten. Dann
fielen auch die Vögel auf der vergeblichen Suche nach einem Ort der Rast erschöpft in die Wellen und sanken in Schwärmen an die Felder und Städte des Grundes hinab. In den kahlen Alleen, durch Säulengänge und Arkaden
glitten Delphine dahin; auf den Dachfirsten wuchsen Seeanemonen, auf Schornsteinen Korallen. Flundern tarnten sich im Staub der Straßen. Wie zu einem Fest der Wiederkehr der Vögel, die Schwarm um Schwarm in die Tiefe
sanken, wehten an den Häusern Fahnen aus Algen und Tang. ...”
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